AZ vom 30.05.2022


Königsbrunner Zeitung vom 29.10.2021


AZ vom 31.10.2019


Stadtzeitung Augsburg Nord/Ost vom 29.10.2019


Augsburger Süd Anzeiger im Juli 2019


Stadtzeitung Augsburg Süd/Ost vom 21.08.2018


Aichacher Nachrichten vom 21.08.2018


Königsbrunner Mitteilungsblatt 12/2017


Zeitschrift "älter werden" Nr. 119 Juli bis September 2017


AZ vom 31.07.2016




AZ vom 13.02.2014, hier klicken: Link zum Artikel 

Seine Liebe gehört Hans Sachs

Als Ingenieur hatte Erwin Ulrich nur wenig mit Theater zu tun. Der Beruf forderte zu viel Zeit. Doch kaum in Rente, flammte die Begeisterung wieder auf – und zwar nicht fürs Theater allgemein. Nein. Für eine spezielle Form – das Theater von Hans Sachs, dem Nürnberger Meistersinger des 16. Jahrhunderts, bekannt durch eine Oper Richard Wagners. „Seine Komödien sind wunderbar und mal etwas ganz anderes“, erzählt der 83*-Jährige, „kennengelernt habe ich sie sehr früh als Wandertheater.“

 

An diese Erlebnisse erinnerte er sich wieder, als er seinen Beruf an den Nagel hängte und Zeit für anderes hatte. „Wir sind damals, nach dem Zweiten Weltkrieg, mit Hans Sachs’ Stücken von Dorf zu Dorf gezogen, um die Menschen zu unterhalten.“ Tanz, Musik, Gesang boten eine schöne Vielfalt, erzählt Ulrich. Lustige Komödien „mit Niveau“ – beispielsweise einen etwas anderen „Jedermann“ – gefallen ihm. Vor allem die ökumenischen Gedanken des Katholiken Sachs, wie es Ulrich ausdrückt.

 

Und darin hat er sich Jahrzehnte später festgebissen. In der Staats- bibliothek vertiefte er sich in viele Bände mit Hans Sachs’ Stücken, arbeitete sich in die alte Sprache ein, mit Wörterbüchern daneben. Er wählte aus, was für ihn in die heutige Zeit passt. Er übersetzte und bearbeitete die Stücke, konstruierte und baute aufwendige Bühnenbilder.

In Schondorf, wo der gebürtige Augsburger seit Langem lebt, begeisterte er die dortige Laienspielgruppe für die Stücke – seit 1999 kommen sie dort zur Aufführung bei Stadtfesten und an Sommerabenden. Doch Ulrich will mehr – eine eigene Gruppe für Renaissancetheater. Eine eigene Stiftung. Und dafür ging er nach Augsburg.

In der Großstadt gebe es einfach andere Möglichkeiten, sagt er. Mehr historische Feste, mehr historisch interessierte Organisationen und Aktive – und die Möglichkeit, die eigene Stiftung zu gründen. „Ich bin zweifacher Witwer ohne Kinder. Da fängt man schon an, zu überlegen, was später mit dem angesparten privaten Vermögen passieren soll.“ Bei ihm fließt es in seinen Traum, die „Erwin Ulrich Stiftung zur Förderung der Renaissance in Augsburg".